Unterbringung


Wenn man seine Schalensammlung übersichtlich, systematisch korrekt und ästhetisch befriedigend, außerdem auch noch vor Staub und allzu starkem Lichteinfall geschützt aufbewahren möchte, steht man vor einigen Problemen.

Das vertrackteste liegt in der sehr uneinheitlichen Größe und Form der Konchylien. Darin unterscheidet sich eine Schalensammlung grundsätzlich von einer Briefmarken- oder Münzensammlung. Die kleinsten Schalen messen nur Millimeter, doch das größte Schneckenhaus, das der australischen Rüsselschnecke (Syrinx aruanus) gehört, erreicht eine Höhe von 80 cm, und bei den Muscheln ist es gar noch schlimmer: Die indopazifische Riesen- oder Mördermuschel (Tridacna gigas) kann 135 cm lang und 260 kg schwer werden!


Syrinx aruanus, die Australische Rüsselschnecke ist mit 80 cm Höhe die größte heute lebende Schnecke.
Sie lebt in der flachen Lagune Nordaustraliens und wird von den Einheimischen als Wasserbehälter verwendet.
Tridacna gigas ist die größte heute lebende Muschel und wird bis zu 135 cm lang und kommt im Südwestpazifik vor.
Sie kann Tauchern gefährlich werden die zwischen die Schalenklappen geraten. Sie schließt sich aus einem Schutzreflex herraus und hält damit den Taucher gefangen.

Doch selbst wer auf solche Giganten verzichtet, muß für eine umfangreichere Sammlung vergleichsweise viel Platz in der Wohnung reservieren. Am platzsparendsten erweisen sich möglichst hohe, aber nicht allzu breite Schubladenschränke. Es müssen nicht unbedingt spezielle Sammlerschränke sein, wie sie im Fachhandel erhältlich sind; ausgediente Möbelstücke, z.B. ein Aktenschrank oder eine schmale, hohe Kommode, lassen sich ohne weiteres für unsere Zwecke umfunktionieren. Glasschränke oder Vitrinen wirken zwar sehr attraktiv, weil sich in ihnen das Sammelgut unmittelbar dem Besucher präsentiert, aber sie sind nur dann geeignet, wenn sie an einer dunklen Zimmerwand stehen.

Vorgefertigte Schränke haben allerdings meist. den Nachteil, daß die Schubfächer - im Gegensatz zu unseren Schalen - gleich hoch sind. Bei kleinen Objekten wird die Höhe nicht ausgenutzt, bei großen besteht -die Gefahr, daß sie in die Schubläden überhaupt nicht hineinpassen. Das Ideal wäre also ein Schrank mit variablen Fächern. Da solche Möbel fabrikmäßig kaum hergestellt werden, muß man sich selber helfen. Man kann beispielsweise an den beiden Seitenwänden eines geeigneten hochformatigen Kastens innen möglichst viele waagerecht verlaufende Holzleisten anbringen, die selbstverständlich rechts und links in der Höhe genau aufeinander abgestimmt sein müssen. Statt Schubfächern verwendet man paßgerecht zugeschnittene Fachbretter aus Sperrholz oder Spanplatten, die auf den Leisten aufliegen und somit nach Belieben versetzt werden können.

Die Schubladenböden bzw. Fächer werden entweder mit Stoff (Vliseline, Filz oder gar Samt) ausgelegt oder - besser noch - mit einer Velours-Selbstklebefolie beklebt. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern verhindert auch weitgehend das gefürchtete Durcheinanderrollen der Schalen. Bei den glatten Fachbrettern sollte man als zusätzlichen Schutz am Rand kleine Holzleistchen aufleimen.