Der Konchyliensammler hebt selbstverständlich nur tadellos gesäuberte Schalen auf, d. h. die Weichteile der in ihnen lebenden Tiere müssen restlos entfernt sein.

Die Aufbewahrung von vollständigen Mollusken ist – abgesehen von der Konservierung in Alkohol – in aller Regel unmöglich, denn die Tiere würden langsam verenden und verfaulen. Und das wäre nicht nur eine Tierquälerei, sondern auch mit einem unerträglichen Gestank verbunden.
Es soll allerdings schon vorgekommen sein, daß in der Schale zurückgebliebene Tiere, die man übersehen hatte, nach jahrelangem Aufenthalt in einer Museumsvitrine wieder zum Leben erwachten - ein Beweis für die Zählebigkeit mancher Mollusken.

Abtöten und Präparieren


Vor allem jene Konchylienfreunde, die selber sammeln, müssen wissen, wie man Weichtiere schnell und schmerzlos tötet und aus ihrer Schale entfernt. Bei gekauften Stücken ist das bereits geschehen.

Fachleute haben verschiedene Präpariermethoden entwickelt, die jedoch allesamt nicht hundertprozentig befriedigend sind, wie jeder weiß, der sich einmal mit dem Reinigen enggewundener Schneckengehäuse abgeplagt hat.

Das einfachste und meist angewendete Verfahren besteht darin, daß man die Tiere in siedendes Wasser eintaucht, in dem sie sofort absterben. Nach dem Abkühlen kann man die Weichteile mit einer Pinzette oder einem Draht, dessen Vorderende zu einem Häkchen gebogen ist, unter drehenden Bewegungen herausholen. Kleine Reste lassen sich durch wiederholtes Spülen oder mit einer alten medizinischen Spritze ablösen. Es empfiehlt sich, die Tiere vor dem Heißwasserbad eine Weile in lauwarmes Wasser zu legen, was sie meist zum Verlassen der Schale bewegt und die spätere Entfernung des Weichkörpers erleichtert.

Die Behandlung mit kochendem Wasser kann bei empfindlichen Gehäusen (z. B. Porzellan- oder Olivenschnecken) unerwünschte Farbveränderungen zur Folge haben. Wer ganz sichergehen will, sollte deshalb die Abtötung in gründlich abgekochtem und wieder abgekühltem Wasser vornehmen. Da diesem Wasser aller Sauerstoff entzogen ist, ersticken die Tiere sehr schnell.

Will man Muscheln in geschlossenem Zustand aufbewahren, so muß man die Klappen gleich nach der Auslösung der Weichteile mit einem Faden oder Gummiring zusammenhalten, der später abgenommen werden kann.

Nachdem die leere Schale mit Wasser oder einer milden Seifenlauge und einer nicht zu harten Bürste von allen äußeren Verunreinigungen gesäubert ist, kann sie, sobald sie trocken ist, sogleich unserer Sammlung einverleibt werden.

Besondere Beachtung verdient das bereits erwähnte Operkulum. Das ist ein kalkiger oder horniger Schutzdeckei, der bei vielen Schneckenarten so auf dem Fuß angewachsen ist, daß er den Gehäuseeingang (Mündung) paßgenau verschließt, wenn sich das Tier zurückzieht. Das Operkulum ist ein wesentlicher und vielfach sehr reizvoller Bestandteil der Sammlerschale und wird darum in jedem Fall mit ihr zusammen aufbewahrt. Man trennt ihn vom toten Körper sauber ab und befestigt ihn mit einen Wattepropf und eventuell ein wenig Klebstoff so in der Mündung, wie er beim lebenden Tier gesessen hat. Ganz kleine Schnecken mit fest verschlossenem Deckel kann man unter Umständen auch ohne Reinigung aufheben.
Schalenpflege


Konchylien sind ein verhältnismäßig robustes und unempfindliches Sammelgut, das sich ohne besondere Behandlung jahrzehntelang unverändert hält.

Sollte eine Schale im Laufe der Zeit doch einmal zu stark austrocknen oder etwas von ihrer ursprünglichen Farbenpracht verlieren, so kann man sie wieder auffrischen, indem man sie mit einem Tropfen Pflanzenöl oder etwas Vaseline einreibt.
Alle anderen Verschönerungsversuche“ sind vom Übel und sollten unterbleiben. Lackierte oder mit falschen Mitteln polierte Stücke werden von einem zünftigen Sammler abgelehnt.

Eine Konchyliensammlung hat nur einen „natürlichen Feind“, die Sonne. Sonnenlicht läßt die Farben verblassen und die Schalen austrocknen und brüchig werden. Deshalb sollte man seine, Schätze möglichst dunkel aufbewahren.