Mit ca. 700 Arten und ca. 1200 Einzelteilen ist meine Sammlung bei weitem noch nicht so groß, wie eine durchschittlich ausgewachsene Sammlung eines "alten Hasen" – oder wie man vermuten möchte, wenn man den Umfang dieser Webseite betrachtet! Der gesamte Bestand passt in zwei VItrinen, allerdings steht demnächst eine Umlagerung in mehrere Schubkastenschränke an.

Den Grundstock meiner Sammlung habe ich mit ca. 15 Jahren in meiner Geburtsstadt Cottbus gelegt. Die Möglichkeiten waren begrenzt im wahrsten Sinne des Wortes. Durch die Mauer blieben dem DDR-Bürger natürlich auch die Urlaubsorte tropischer Gefilde verschlossen. Aber auch die Möglichkeit, Molluskenschalen zu kaufen, war fast nicht gegeben. Lediglich einige wohlhabende Cuba-Touristen oder Seeleute brachten einige Stücke in das Land der begrenzten Möglichkeiten.
Es war aber nicht die Sehnsucht nach unerreichbaren Gefilden (jedenfalls nicht nur), die die Sammelleidenschaft in mir weckte!


Meine ersten Schnecken sammelte ich als vierjähriger im Garten eines Nachbarn. Einige Zeit später als meine Mutter zu einer Kur war, wusch unsere Oma für uns Kinder Wäsche. Dabei musste sie eine unappetiliche Entdeckung machen: Die gesamte Waschmachine war voller Schnecken! Sie wusste um meine Neigungen und überführte mich natürlich sofort! Ich hatte meine Hosentaschen mit Schnirkel- und Weinbergschnecken vollgestopft und beim Ausziehen der Hose den Inhalt der Taschen nicht entleert!

Im Allgemeinen kann man also sagen, dass für mich schon als Kind von allem was sich spiralig kringelte, eine große Faszination ausging! Die ersten Meeresschnecken oder "Muscheln" sah ich im Garten unseres Nachbarn verstreut herumliegen. Es waren stark erodierte Stücke der Westindischen Riesenflügelschnecke. Ständig führte ich die Dinger ans Ohr um das "Meeresrauschen" zu hören.
Den Grundstein setzte ich wie gesagt mit 15 Jahren. Dabei handelte es sich um eine Große Teufelskralle (Lambis truncatus) aus der Schubkarre eines Gartenzwerges entführt (meine erste Straftat – soweit ich mich erinnern kann!).


In der Hauptsache sammle ich heute tropische Meeresschnecken. Muscheln (Bivalvien) üben auf mich keine so starke Anziehung aus, da sie in den meisten Fällen bei weitem nicht so bizarr skulpturiert sind, wie das bei vielen Meeresschnecken der Fall ist. Meine Lieblinge sind dabei weder Kegel- noch Porzellanschnecken, sondern die besonders bizarren Gebilde der Murex-, Strombus-, Lambis- oder auch Charonia- und Cymatium-Arten.


Charonia tritonis
Conus bengalensis
Conus gloriamaris
Stundenlang kann ich mich in Details meiner Sammlung meditativ versenken! Es ist etwas besonderes für mich, die Skulptur, das Relief und die Textur dieser vollkommenen Kunstwerke mit allen Sinnen zu genießen! Auch die feinen Abstufungen des Erscheinungsbildes zwischen artverwandten Stücken – zumal wenn sie nebeneinanderliegen – sind ein ästhetischer Genuß.

Der gesamte Bestand meiner Sammlung ist demnächst in einer Datenbank unter der nebenstehenden Rubrik "Kompendium" zu sehen.

Murex cornucervi