Was oder wie sammle ich? Am Anfang wird und sollte man bestrebt sein, möglichst viele Schalen der verschiedensten Arten zusammenzubringen, um sich durch konkrete Anschauung einen gewissen Überblick über sein Sammelgebiet zu verschaffen. Anhand dieses bunt zusammengewürfelten Materials kann der Anfänger die Kunst der Schalenbestimmung einüben und sich ein genaueres Bild der verwandschaftlichen bzw. systematischen Zusammenhänge innerhalb des vielgestaltigen Molluskenstamms machen. |
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Doch sehr bald wird er einsehen, daß der Aufbau einer Generalsammlung ein Ding der Unmöglichkeit ist, allein schon deswegen, weil die Schalen mancher Weichtiergruppen wegen ihrer geringen Attraktivität kaum angeboten werden. Darüber hinaus sollte man sich immer vor Augen halten, dass es 105. 000 bekannte Schneckenarten, 20.000 Muscheln und noch viele hundert weitere Arten von schalentragenden Weichtierklassen gibt. Man kann also beim besten Willen nicht alles sammeln, sondern muß sich spezialisieren, was freilich nicht ausschließen sollte, daß man schöne oder interessante Schalen erwirbt und aufbewahrt, auch wenn sie nicht ins jeweilige Spezialgebiet fallen. |
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Die Spezialisierung kann in verschiedene Richtungen erfolgen. Die meisten Sammler beschränken sich auf eine oder mehrere Familien (z. B. Porzellan-, Stachel- oder Kegelschnecken), in die sie sich spontan verliebt haben. |
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Hier eine Auswahl an Porzellanschnecken (Cypraeidae). Sie rangieren bei den Sammlern wegen ihrer einheitlichen Größe, den prächtigen Farbmustern und der glänzenden Oberfläche auf Platz eins in der Beliebtheitsscala. Es gibt mehr als 200 Arten Porzellanschnecken und zusätzlich viele Farbvariationen. |
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Dicht gefolgt auf Platz zwei die Kegelschnecken (Conidae). Der Grund für die Beliebtheit ist ebenfalls in der einheitlichen Größe und den prächtigen Farbmustern zu suchen. Von den Kegelschnecken gibt es mehr als 300 Arten, viele Synonyme (doppelte Beschreibungen und Namen) und viele Variationen in Farbe oder Zeichnung, wie das darunterstehende Bild von der Kegelschnecke Conus cedonulli beweist. |
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Man kann sich also nicht nur auf eine Familie beschränken, sondern auch auf Farbspielarten einer Art. Chlamys senatoria, eine Kammmuschelart, kommt in fast allen Farben vor und wird von den Laien oft als künstlich eingefärbt angesehen. |
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Andere entdecken ihr Herz für die Schnecken und Muscheln des Süßwassers oder für die Gruppe der Landgehäuseschnecken, die in unseren Breiten zwar nicht sehr formenreich ist, aber in den Tropen teilweise recht farbenprächtige und imposante Arten hervorbringt. Wieder andere spezialisieren sich auf eine bestimmte Region und versuchen beispielsweise die Weichtierfauna der Nordsee des Mittelmeers oder des australischen Raums möglichst vollständig zu erfassen. Wofür man sich auch entscheidet, es kommt immer darauf an, daß man sich mit dem gewählten Spezialgebiet intensiv beschäftigt und ein persönliches Verhältnis zu ihm gewinnt und daß es einfach Spaß macht! |
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