Zahllose Maler von Leonardo da Vinci über Rembrandt bis Ensor, Matisse und Miro haben die Schönheit der Molluskenschalen mit Stift und Pinsel festgehalten. Das wohl berühmteste "Muschelbild"' der Kunstgeschichte kennt fast jedes Kind: Botticellis "Geburt der Venus"
Botticellis Gemälde zeigt die unbekleidete Liebesgöttin Venus, die einer überdimensionalen Muschelschale entsteigt. Der erotische Symbolgehalt ist selbst in dieser so keuschen Darstellung nicht zu übersehen. Tatsächlich haben Schnecken und Muscheln, deren "sinnliche"' Schönheit sofort ins Auge fällt, schon in vielen früheren Kulturen als (weibliches) Sexualsymbol und Fruchtbarkeitszauber herhalten müssen. Übrigens hat auch der wissenschaftliche Name der Porzellanschnecken (Cypraeidae) etwas mit Erotik zu tun: Er bezieht sich auf die "cyprische"" Aphrodite, die Liebesgöttin der alten Griechen.

Die Holländer waren sowohl die ersten die eine Tradition der Stillebenmalerei begründeten als auch diejenigen die durch ihre Pionierrolle in der "christlichen Seefahrt "(mit den Engländern) als erste Muschelschalen nach Europa brachten. Hier das Gemälde von den Eitelkeiten des Lebens. Es zeigt verschiedene Objekte und Statussymbole des wohlhabenen Kaufmannes. Jeder dieser Objekte hat eine spezielle symbolische Bedeutung. Die >leere< Muschel ist hier Symbol vergänglichen, weltlichen Reichtums, denn im 17. Jahrhundert galten große Meeresschneckenschalen als wertvoller Besitz.