Die Schöpfung: ein Pendeln zwischen
Chaos und Ordnung – Werden und Vergehen



Mit der Chaostheorie lassen sich erstmals komplexe schöpferische Prozesse erklären. Die Schöpfung pendelt ständig zwischen den Polen Chaos und Ordnung. Sie folgt dabei komplexen mathematischen Strukturprinzipien, die sich im Großen (Makrokosmos) und im Kleinen (Mikrokosmos) ausdrücken. Einblicke in den Mikrokosmos enthüllen die Mysterien des Makrokosmos: und umgekehrt. Wie oben, so unten: überall Fraktale.


Die Forscher konnten feststellen, daß unter Drogeneinfluß oder bei Nahtoderfahrungen in der Hirnrinde durch Wechselwirkung von neuronaler Hemmung und Aktivierung labyrinthförmige Strukturen entstehen. Diese chemischen Zustände (auch "Chemische Wellen") in der Hirnrinde werden im Bewußtsein des "Sehenden" bildlich wahrgenommen. Sie erscheinen als Strudel, Wirbel, Spiralen, Mandalas.


Unser Gehirn bildet also ähnliche Strukturen wie der Kosmos. Daher sprechen wir wohl auch vom kosmischen Bewußtsein, wenn wir während der Meditation, unter dem Einfluß eines Psychedelikums oder bei einem Sterbeerlebnis in den gewaltigen Strudel unserer eigenen Wahrnehmung tauchen.

Das Bewußtsein ist ein weites Forschungsfeld, dem sich in den letzten Jahren Wissenschaftler aller Fachrichtungen zu nähern versuchen. Es gibt phänomenologische Ansätze, erkenntnistheoretische und philosophische Betrachtungen. Der Psychiater Gerhard Langer, der seit 1978 die Psychobiologische Forschungsstation der psychiatrischen Klinik in Wien leitet, hat ein monistisches Bewußtseinskonzept entwickelt. Er geht davon aus, daß die einzelnen "BewußtHeiten" der Menschen nur individuelle Facetten des einen kosmischen "BewußtSeins" sind. Langer glaubt, daß es nur ein Bewußtsein gibt, so wie wir nur einen Kosmos kennen, aber viele, möglicherweise sogar unendlich viele Bewußtheiten, die erst das eine große und umfassende Bewußtsein realisieren. Das klingt ganz nach einer fraktalen Betrachtungsweise.

Jedes einzelne menschliche Bewußtsein ist ein Modell (fraktaler Ausschnitt) des Weltengeistes (Gottes oder der Natur – je nach Glaubensauffassung). In jedem Bewußtsein drückt sich somit der Kosmos aus. Die Bewußtheit ist der mikrokosmische Spiegel des makrokosmischen Bewußtseins.

Je tiefer wir Einblick in das menschliche Bewußtsein gewinnen, desto tiefer wird unsere Erkenntnis des Kosmos. Und umgekehrt. Je genauer wir die Natur beobachten oder durch Computer simulieren, desto mehr lernen wir über unser Bewußtsein.